Maviie Mauers Begegnung mit alten Schwarz-Weiß-Fotografien von Sport-Ereignissen trägt das Signum der Überraschung, der Plötzlichkeit einer unerwarteten Fülle im zufällig zugeflogenen Fundstück. Die in den Bildraum hinein gestreuten Elemente facettieren überraschende Anschlüsse des Disparaten, stiften Zusammenhänge, die doch nie in eins fallen: Maviie Mauers Collagen halten das Bildgeschehen, Einfall und Zufall, Entschiedenheit und Freiheit in eigenwilliger, schwebender Ambivalenz.
Nostalgie ist ein seltsames, diffuses Gefühl. In ihm verspinnen sich Raum und Zeit. Dabei schwingt immer ein Besinnen mit, die Rätselfrage danach, was mit dem Verlorenen verlorengegangen ist und so die Reflexion der Erinnerung selbst. Das Gefühl der Nostalgie erschöpft sich nicht in der Verklärung vergangener Momente um ihrer selbst willen, ihre Potentialität besteht darin, dass sie einen imaginären Raum schafft und füllt. Maviie Mauers Collagen führen in diesen Raum. Die aus alten Fotos herausgesprengten Akteure scheinen halt- und heimatlos, ohne ihren ursprünglichen Kontext treiben sie die Eigentümlichkeit des Mediums hervor: Als Fragment und memento mori, als Bruch-stück und Überbleibsel, als Reliquie der Welt und aus der Welt.